Border’s Forest (Auszug)

Auszug aus Border’s Forest, 2021/22/23/?

„Border’s Forest“ entsteht im Böhmerwald an der Grenze zwischen Österreich und Tschechien. 

Der Böhmerwald und dessen Grenzcharakter ist das Thema: eine Grenze zwischen zwei Ländern und Sprachen, die über Jahrhunderte durchlässig und weich war, dann zu einer harten Grenze wurde, die heute wieder durchlässiger wird.

Wie in jedem Wald sind auch in diesem Heimeliges und Unheimliches, Bewusstes und Unbewusstes, Leben und Tod recht nahe beieinander, und die Grenze ist schnell einmal überschritten.

Und oft ist eine Grenze ein Bereich, der Grenzbereich (in bewusster Anders-Deutung des Begriffs). Je näher man kommt, desto mehr erkennt man: Hier gibt es keinen Punkt, der nur diesseits oder jenseits der Grenze, nur da oder dort ist. Im Grenzbereich ist alles sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite, die Grenze löst sich auf.

Es sind ruhige, stille, versteckte, intime Plätze, wo der Wald in sich selber versunken zu sein scheint, und es sind aufgewühlte und unruhige Plätze, die einen Blick auf Tieferliegendes zulassen.
In der Stille immer wieder die Spuren jener Menschen, die in diesem Wald lebten und starben.

Die aus der Serie gezeigten Bilder sind mit einer Voigtländer Brillant aus dem Jahr 1933 (Wie, wann, unter welchen Umständen kam diese deutsche Kamera nach Tschechien? Was wurde mit ihr fotografiert?) für Mittelformat 6×6 aufgenommen worden. Film war der tschechische Fomapan (ISO 100 und 400), entwickelt in Rodinal.